Aufmerksam wurde seitens der Fachjournalisten im Kompetenzzentrum in Antwerpen ein erstes grösseres Projekt mit 160 Paletten pro Stunde an Pharma-Artikeln im belgischen Gembloux verfolgt, das Gitte Daelemans für einen Anwendungsfall beim international tätigen Logistik-Anbieter Yusen exemplarisch nachzeichnete.
Gemeinsam realisierten Yusen (650 Distributionszentren/Büros in 375 Städten in 46 Ländern und Regionen) und Still auf 40.000 Quadratmetern ein smartes Lager mit einem Schmalgangregalsystem und zehn automatisierten MX-X iGo sowie 18 Hochhubwagen EXV iGo mit sensorgestützter Positionierung. Das Lager arbeitet vollautomatisch: Die EXV iGo´s liefern die Paletten an bestimmte Absetzplätze im Gang, wo die automatischen VNA-Stapler sie aufnehmen und in den Schmalgangregalen einlagern. Die Fahrzeuge müssen sowohl in Umgebungsbedingungen von 15-25°C als auch in kühlen Lagerumgebungen von 2-8°C arbeiten. Bei so grossen Projekten, sagt Daelemans, «ist die Inbetriebnahme natürlich immer noch ein spannender Moment».
Podiumsdiskussion mit C. Harnisch, E. Düwel, H. Wabnitz
Eine Podiumsdiskussion mit Robotsystem-Entwickler Carsten Harnisch, Automations-Produktmanager Erik Düwel und Design-Entwickler Hubertus Wabnitz verweist auf den Stellenwert der Benutzerfreundlichkeit und schnell implementierbare Lösungen, die selbst in komplexen Umgebungen wie Brownfields zuverlässig funktionieren müssen. Mit einer kurzen Inbetriebnahmezeit («eine Stunde statt einer Woche»), hoher Interoperabilität mit anderen Anbietern dank VDA 5050 und einfacher Integration manueller Fahrzeuge sollen sich die Systeme in bestehende Prozesse einfügen. Anpassungen sollen unkompliziert möglich sein, sodass Änderungen möglichst durch lokale Partner vor Ort oder den Kunden selbst vorgenommen werden können. Wabnitz: «Es geht nicht darum, einfach nur soviele Paletten wie möglich unterzubringen». Harnisch ergänzt: «Wenn ich sehe, dass sich in einem Gang viele Leute aufhalten, ist es nicht die schlaueste Lösung, auch noch eine Maschine reinzuschicken».
Fotos: klk.
Immerhin habe es inzwischen auch Erleichterungen gegeben, was die Einführung von automatisierten Prozessen und die Mensch-Maschine-Kooperation betreffe. «Früher musste da immer der Betriebsrat dabei sein». Heute sei die Zeit der Grundsatz-Diskussionen weitgehend vorbei.
Klaus Koch
www.still.de
- Details
- Geschrieben von: Klaus Koch